PTZ-Überwachungskamera Reolink E1 Zoom V2 im Test: 5 Megapixel & Bewegungsverfolgung | TechStage

2023-03-23 14:33:55 By : Mr. Spring Shao

Schwenken, Neigen und Zoomen – Die Reolink E1 Zoom bietet eine Rundumsicht mit einer hohen Auflösung. Zudem integriert sie einen optischen 3-fach-Zoom und unterstützt WLAN und Ethernet.

Bei der Reolink E1 Zoom handelt es sich um eine sogenannte PTZ-Überwachungskamera (Themenschwerpunkt), die für den Einsatz in Innenräumen gedacht ist. PTZ (Themenschwerpunkt) ist die Abkürzung für Pan, Tilt & Zoom, was übersetzt Schwenken, Neigen und Zoomen bedeutet. Dank eines schwenkbare Objektivs bietet sie mit 355 Grad fast eine Rundumsicht. Zudem lässt sie erkannte Objekte wie Menschen und Haustiere mittels Bewegungsverfolgung nicht mehr aus den „Augen“. Update 23.1.2023: Das Auto-Tracking-Feature gibt es erst bei der neuesten Variante V2 der Kamera. Ältere Modelle (V1) unterstützen die Funktion nicht – auch nicht per Software-Update.

Videos zeichnet sie mit einer hohen Auflösung von 5 Megapixel (2560 × 1920 Pixel) und maximal 20 fps auf, die sie entweder auf einer microSD-Karte oder auf einem NVR-System abspeichert. Zudem unterstützt sie einen Upload auf einen FTP-Server. Mit der integrierten Gegensprechfunktion kann man mit Personen vor der Kamera kommunizieren. Anschluss an den heimischen Router findet die Kamera entweder über eine Funkverbindung, wobei sie 2,4- und 5-GHz-WLAN-Netze unterstützt, oder über eine Ethernet-Schnittstelle. Die integrierten Infrarot-Lichter unterstützen die Aufnahme bei Dunkelheit. Eine farbige Nachtsicht bietet sie mangels LED-Leuchten (Ratgeber) allerdings nicht. Wie gut sich die PTZ-Überwachungskamera in der Praxis schlägt, zeigt unser Testbericht.

Im Lieferumfang der Reolink E1 Zoom ist für die feste Montage der Kamera eine Halterung inklusive Bohrschablone und Schrauben enthalten. Allerdings steht sie mit ihrem runden Standfuß mit einem Durchmesser von 8,4 cm auch ohne Halterung stabil auf ebenen Flächen. Wer sie allerdings an einer Decke montieren möchte, bedient sich der mitgelieferten Halterung und spiegelt das Bild in der App, sodass bei der Betrachtung des Livestreams und der Videos nicht alles auf dem Kopf steht. Die mitgelieferte Kurzanleitung informiert auch in deutscher Sprache über die wesentlichen Eigenschaften der Kamera und enthält zudem Tipps für die Montage bereit. Mit Strom wird die Kamera über ein 10-Watt-Netzteil mit einem etwa drei Meter langen Verbindungskabel versorgt, wobei die Leistungsaufnahme im Betrieb nur zwischen 2,5 und knapp 5 Watt liegt.

Über die Inbetriebnahme schweigt die Kurzanleitung. Das ist aber auch nicht weiter schlimm, da sich die E1 Zoom wie fast alle anderen Reolink-Überwachungskamera (Themenschwerpunkt) mithilfe eines Installationsassistenten in der App spielend einfach einrichten lässt. Hierfür wird nicht einmal ein Nutzerkonto verlangt. Mit der App scannt man lediglich den QR-Code an der Unterseite der Kamera ein und koppelt das Gerät mit dem heimischen WLAN, wenn sie nicht per Ethernetkabel (nicht im Lieferumfang) mit dem Router verbunden ist. Anschließend vergibt man noch ein Gerätepasswort und passt gegebenenfalls den Namen der Kamera an. Zur Speicherung von Videos versorgt man die Kamera noch mit einer microSD-Karte (nicht im Lieferumfang) und formatiert diese in der App. Fertig.

Ein Zwang zur Cloud gibt es bei Reolink-Kameras generell nicht. Cloudspeicher hat der Hersteller aber trotzdem im Angebot, wobei das Basis-Angebot mit einer 7-Tage-Historie von aufgenommenen Videos einer Kamera kostenlos ist. Der Standard-Plan für 4,19 Euro monatlich umfasst einen Videoverlauf von 30 Tagen von bis zu fünf Kameras mit einer Kapazität von 30 GByte. Ein 30-tägiger Videoverlauf von bis zu zehn Kameras mit einer Kapazität von 80 GByte kostet pro Monat 8,29 Euro. Wer die Abos pro Jahr bezahlt, erhält etwa 20 Prozent Rabatt.

Zusätzlich zu den mobilen Anwendungen, die für iOS und Android vorliegen, kann man die E1 Zoom auch per Desktop-Anwendung (Windows, macOS) und per Browser steuern. Über das Zahnrad-Symbol gelangen Anwender zu den umfangreichen Einstellungsmöglichkeiten der Kamera. Im Abschnitt Display lässt sich etwa die Position von Kameraname sowie Datum und Zeit im Live-Bild verändern. Die Angaben kann man aber auch wie das Wasserzeichen vollständig ausblenden.

Um die Überwachungskamera datenschutzkonform zu betreiben, wenn sie auf ein fremdes Grundstück oder einen öffentlichen Bereich ausgerichtet ist, können Anwender unter Privatsphärenmaske drei Zonen definieren, in denen keine Aufnahme erfolgt. Bei einer Indoor-Kamera dürfte das Feature anders als bei Lösungen für den Außenbereich aber nur sehr selten nötig sein.

Die Kamera zeichnet Videos nicht nur bei Bewegung auf. Alternativ können Anwender auch eine Zeitraffer-Aufnahme konfigurieren, um so etwa den Fortschritt beim Hausbau oder anderer Ereignisse zu dokumentieren. Für die Konfiguration empfiehlt die App je nach Verwendung unterschiedlich lange Intervalle.

Im Abschnitt Alarm-Einstellungen können Anwender die Empfindlichkeit bei der Bewegungserkennung einstellen. Grundsätzlich unterscheidet die Kamera bei der Bewegungserkennung zwischen Menschen, Haustieren und anderer sich bewegenden Objekte. Zudem können Anwender Alarme einschränken, indem sie unter Bewegungszonen Bereiche definieren, in denen keine Alarmierung erfolgen soll.

Unter Dimension des Objekts lässt sich außerdem noch ein minimaler und maximaler Größenbereich für ein Objekt festlegen, außerhalb dessen kein Alarm erfolgt. Zur Feinjustierung von Alarmen können Anwender diese auf bestimmte Wochentage und Stunden eingrenzen. Eine jährliche Planung ist nicht möglich.

Benachrichtigungen zu Alarmen erfolgen per Push in der App und optional über E-Mail. Für letzteren Übertragungsweg können Anwender bis zu drei E-Mail-Adressen konfigurieren, wobei die erste mit Angabe des SMTP-Servers und Ports konfiguriert sein muss. Im Test hat das mit einem Gmail-Konto mit aktivierter Zwei-Faktor-Überprüfung nicht funktioniert. Ohne Zwei-Faktor-Authentifizierung verläuft die E-Mail-Benachrichtigung problemlos. Zusätzlich ertönt bei einer Warnung optional auch eine Sirene.

Dank der hohen Auflösung mit bis zu 2560 × 1920 Pixel und einem Sichtfeld von maximal 98° horizontal und 75° vertikal bieten die Videos sehr viele Details. Farben und Kontraste werden ausreichend intensiv dargestellt. Der optische dreifach-Zoom vergrößert Objekte, ohne dass dabei der typische Pixelbrei wie bei digitaler Vergrößerung entsteht. Auch bei dunklen Lichtverhältnissen liefert die Kamera dank Infrarot-Unterstützung klare Aufnahmen.

Die Bewegungsverfolgung, die unter Alarm-Einstellung – Bewegungsalarm – Auto-Tracking für Personen und/oder Haustiere aktiviert wird, funktioniert grundsätzlich tadellos, solange man sich nicht zügig und nahe an der Kamera vorbeibewegt. Das ist allerdings ein Problem, mit dem auch andere Kameras mit Bewegungsverfolgung zu kämpfen haben. Die Schwenkmechanik ist dabei deutlich hörbar. Hat man als Option nur Personen für die Bewegungsverfolgung aktiviert, reagiert die Kamera bei Haustieren nicht. Das Gleiche gilt für den umgekehrten Fall. Auch die Gegensprechfunktion funktioniert wie gewünscht. Die Gesprächspartner sind auf beiden Seiten gut zu hören.

Im WLAN-Betrieb kommt es bei der Darstellung des Livestreams mit hoher Auflösung im Test zu leichten Aussetzern, die bei einer Ethernet-Verbindung nicht auftreten. Möglicherweise liegt das am verwendeten Codec H.264, der höhere Bandbreiten erfordert als der H.265-Codec. Bei niedrigerer Auflösung steht der Livestream der Kamera aber auch per WLAN stets zügig und stabil zur Verfügung.

Die Kamera zeichnet kontinuierlich auf. Über die Wiedergabefunktion kann man aufgenommene Videos ansehen. Hat die Kamera Bewegungen erkannt, werden diese mit blauen Strichen in der Timeline markiert. Die Standardwiedergabe erfolgt mit einer niedrigen Auflösung. Es ist aber möglich, auch bei der Wiedergabe eine hohe Auflösung zu wählen. Allerdings speichert die App diese Einstellung nicht, sodass man sie wieder aktivieren muss, wenn man das Wiedergabe-Menü erneut aufruft.

Die Reolink E1 Zoom kann auch per Sprache mit den digitalen Assistenten von Google und Amazon gesteuert werden. Außerdem kann man sich den Livestream auf smarten Displays wie Amazon Echo Show anzeigen lassen, wobei „live“ hier nicht zutreffend ist, da die Wiedergabe um etwa elf Sekunden verzögert erfolgt. In der Smartphone-App erscheint der Livestream der Kamera hingegen fast in Realzeit.

Zu Homekit (Ratgeber) und anderen Smart-Home-Zentralen wie Homey Pro (Testbericht), Samsung Smartthings (Testbericht) oder Smart Home by Hornbach (Testbericht) ist die Kamera inkompatibel. Auch eine Koppelung über IFTTT ist nicht möglich. Dank Onvif-Support lässt sich die E1 Zoom auch mit Dritthersteller-Software betreiben und in kompatible Smart-Home-Zentralen wie Homey Pro einbinden. Somit können Smart-Home-Anwender sie als zusätzlichen Bewegungsmelder für Automatisierungen nutzen.

Reolink verlangt für die PTZ-Kamera E1 Zoom regulär rund 90 Euro. Aktuell wird sie bei Amazon mit einem 15-Prozent-Rabatt für circa 76 Euro verkauft. Mit 2560 × 1440 Pixel bietet die Ezviz C6 2K+ (Testbericht) eine ähnlich hohe Auflösung wie die E1 Zoom. Und wer mit Full-HD-Auflösung zufrieden ist, findet mit den von uns getesteten Modellen Aeotec Cam 360 (Testbericht), Eufy Indoor Cam P24 (Testbericht) und Annke Crater (Testbericht) günstige Alternativen. Und die Aqara G3 (Testbericht) bietet eine Gesichtserkennung und integriert einen Aqara-Hub (Ratgeber), mit dem man ein Smart Home (Themenschwerpunkt) aufbauen kann.

Insgesamt überzeugt die Reolink E1 Zoom im Test mit einer einwandfreien Bildqualität bei Tages- und Nachtaufnahmen und auch – dank des optischen 3-fach-Zooms – bei der Vergrößerung von Objekten. Auf der Habenseite stehen auch die intelligente Bewegungserkennung mit Unterscheidung von Personen und Haustieren und die zuverlässigen und zeitnahen Benachrichtigungen. Letztere gibt es auf Wunsch nicht nur per Push, sondern auch per E-Mail. Auch die Gegensprechfunktion bietet keinen Anlass zu Kritik. Ebenfalls positiv sind die vielfältigen Steuerungsmöglichkeiten: Anwender können die Kamera per mobiler App, Desktop-Anwendung oder Browser steuern.

Weniger gut haben uns die WLAN-Verbindungsprobleme gefallen, die bisweilen die Ausgabe des Livestreams unterbrechen. Die laute Schwenkmechanik muss auch nicht sein, wie Tests von anderen PTZ-Kameras zeigen. Und auch die Ausgabe des Livestreams auf einem smarten Display (Ratgeber) gelingt der Konkurrenz schneller.

Mehr Informationen zum Thema finden TechStage-Leser im Themenschwerpunkt Überwachungskameras. Nützliche Informationen zur Auswahl einer Überwachungskamera bietet der Beitrag WLAN, Cloud, Solar: Überwachungskameras für innen & außen ab 30 Euro. Darin erläutern wir die wichtigsten Kaufkriterien und präsentiert die besten Überwachungskameras der verschiedenen Kategorien mit Preisen zwischen 30 und 500 Euro. Und wer an Überwachungskameras mit 4K-Auflösung interessiert ist, findet in unserer Bestenliste die besten fünf Modelle aus unseren Tests.

- Bei den mit gekennzeichneten Links handelt es sich um Provisions-Links (Affiliate-Links). Erfolgt über einen solchen Link eine Bestellung, erhält TechStage eine Provision. Für den Käufer entstehen dadurch keine Mehrkosten.